Mein Weg zum Großformat...

 Der Wunsch nach einer Plattenkamera war schon sehr lange da. Zumal ich während meiner Lehrzeit ( liegt auch schon fast 30 Jahre zurück ) mit sowas arbeiten durfte. Immer wieder gab es Gründe warum ich das nie umgesetzt habe. Finanzielle Hürden, dann kam die Digitalfotografie, Zeitmangel, eine gewisse Unlust oder wie andere es nennen:  "Fotografisches Tief" , und so weiter. Seid ich mich aber fast nur noch mit der analogen Schwarzweißfotografie und damit auch mit den verschiedenen Formaten beschäftige, war es kein Wunder, dass dann doch eine eben solche Kamera den Weg zu mir gefunden hat. Eine Welta 9x12 von schätzungsweise 1935-1940.

Da ich mich damit aber an etwas "neuen" gewagt habe, kamen doch hier und da Fragen auf. Unter anderem: "Wie zum Henker kommt ein Planfilm da rein?". Nicht das ich noch nie einen Planfilm geladen habe, aber eben neuere Modelle. Hier war nun das Problem, das die Filmkassetten eigentlich für Glasplatten gedacht waren. Für Planfilm gab es eine kleine extra Halterung. Und die fehlt bei mir nun. Also muss sowas her, aber wie.

In der Bucht war nichts in der Richtung zu finden. Aber wer handwerklich ein wenig Geschickt ist, kann sich auch selber helfen. Aus dünnem Blech zuschneiden und drei Seiten umfalzen kann nicht so schwer sein... oder doch? Nach etlichen Besuchen der verschiedensten Schlossereien und Eisenwarenläden, Schweißereien und andere Betriebe die in irgendeiner Weise Metall verarbeiten bin ich nicht fündig geworden, etwas passendes dünnes an Blech zu bekommen. Fast schon dem Frust nahe, kam mir ein Gedanke... KEKSDOSE... Und, jawoll, das Blech hatte genau die Voraussetzungen um damit den entsprechenden Planfilmhalter zu biegen. Also Maße genommen und los. Aus einer Dose gehen zwei Halter. Einmal aus dem Deckel und einmal aus dem Boden.  Der Halter war schnell gebogen und die Filmseite wurde mit einem schwarzen säurefreien Blatt hinterlegt. Am Ende passt alles wunderbar zusammen und dem ersten Versuch ein Bild damit zu machen steht nichts mehr im Weg. Damit bin ich meinem Projekt Portraits mit Planfilm zu machen ein ganzes Stück näher gekommen.

Vorderseite....

Rückseite...


Als Filmmaterial ist mir dann noch ein alter ORWO NP27 / 400 ISO in die Hände gefallen. In wie weit der noch nutzbar ist wird demnächst ein Test zeigen. Übrigens hatte ich für das Biegen des Planfilmhalters noch ein Blatt eines alten Planfilms liegen, so dass ich sehr genau sie Maße abnehmen konnte.


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Kommentare: 1
  • #1

    Boris Werner (Samstag, 24 September 2016)

    Tolle Beschreibung solche Kameras interessieren mich auch. Leider kenne ich sie nur von Abbildungen! Ein weitere Vorteil dieser Kamera! Du wirst jetzt immer genug Keks zu Hause haben.